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Die Anschläge des September 2001 in den USA veränderten die Wahrnehmung des Terrorismus und die internationale Politik dramatisch. Er avancierte von einem unangenehmen Randproblem der Weltpolitik zu einer zentralen Frage. Zwar ist die in den ersten Monaten immer wieder zu findende Formulierung, dass nach den Anschlägen "nichts so ist wie zuvor", eine der üblichen Übertreibungen beim Kampf um die Aufmerksamkeit des Publikums - trotzdem hat sich seit dem September 2001 vieles geändert. (Orient Journal/DÜI)

Der vorliegende DOI-Focus gibt einen Überblick über die lange Geschichte der Annäherung der Türkei an die EU und die auf diesem Wege geschlossenen Vereinbarungen, die von Seiten der EU aufgestellten Beitrittskriterien und die in den letzten fünf Jahren verstärkten Bemühungen der Türkei, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Ferner setzt er sich kritisch mit dem politischen Teil des am 6. Oktober 2004 vorgelegten Berichts der EU-Kommission über die "Fortschritte der Türkei auf dem Weg zum Beitritt" auseinander. Abschließend werden die kontroversen Debatten um die politische und kulturelle Identität EU in Deutschland und die EU-Diskussionen in der Türkei dargestellt. Bemerkenswert ist, dass in der Türkei das sowohl von der Regierung als auch in der Gesellschaft unumstritten angestrebte Ziel, Mitglied der EU zu werden, dennoch begleitet ist von tief greifenden Vorbehalten und Ängsten vor einem Verlust an Souveränität. Ziel der Arbeit ist es, zu einer Versachlichung der Debatte beizutragen. Die Autoren sehen in politischen Entscheidungen der EU-Kommission, trotz nach wie vor bestehender Mängel im Bereich der Menschenrechte die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen unter Beibehaltung des politischen Monitoring aufzunehmen, einen gangbaren Weg, zur Überwindung der hier bestehenden Defizite, schlagen aber in einigen Punkten deutlicher formulierte Forderungen vor. Sowohl in den europäischen als auch in der türkischen Gesellschaft werden darüber hinaus weitere Aufklärung und Diskussionen nötig sein, um die Voraussetzungen für ein wirkliches politisches Zusammenwachsen zu schaffen. (DOI/DÜI)